Wendl Kunst-Auktionshaus Sommer-Auktion 2010

67. Auktion vom 18.06 - 19.06.2010 

Ca. 100 Positionen kommen mit Teil eins einer großen Sammlungs-Auflösung afrikanischer Kunst unlimitiert zum Aufruf. Darunter sind teils ausgefallene Masken, Holzfiguren und Bronzen, deren Ursprungs-Stämme zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Im Mittelpunkt der mit ca. 220 Positionen vertretenen Kategorie Glas steht eine Sammlung böhmischer Ansichtengläser. Sie umfasst insgesamt 87 Objekte (in 43 Positionen), die alle ohne Limit angeboten werden. Wieder einmal sind weit über 500 Gemälde vom Barock bis in die heutige Zeit im Angebot. Höhepunkt der Auktion wird die Versteigerung eines monumentalen Silberbrunnens, einem einzigartigen Meisterwerk aus der Zeit um 1860, das der Augsburger Silberschmiedekunst zugeschrieben wird und mit einem Limit von 50 000.- € angesetzt ist. 

Alte und neue Meister - Gemälde von Barock bis Gegenwart:
Wieder einmal sind weit über 500 Gemälde vom Barock bis in die heutige Zeit im Angebot: Herausragend ist die große italienische Küstenlandschaft des niederländischen Malers Adam Pynacker (1620-1673), welches mit 40.000,- € angesetzt ist. Besonders spannend dürfte es bei dem Bietgefecht um das imposante und überaus subtil gemalte barocke Jagdstillleben aus dem frühen 18. Jh. werden, das mit 3.900,- € verlockend günstig limitiert ist. Ähnlich wird es bei der großen Darstellung des griechischen Gottes Chronos sein. Das im 17. Jh. wohl im Umfeld von Peter Paul Rubens entstandene Gemälde hat lediglich einen Startpreis von 3.800,- €. Noch älter ist die mystisch wirkende Waldlandschaft mit Staffage, die Gillis van Coninxloo (1544 – 1607) zugeschrieben ist und zum Limit von 4.000,- in den Katalog aufgenommen wurde. Freunde des Genre-Bildes können sich u.a. auf das bäuerliche Interieur von Hugo Kauffmann freuen, dessen Limit 8.500,- € beträgt. Zum Verlieben schön das große Gemälde von Ludwig Kandler - eine Frauenakt am Seerosenteich - das mit 2.800,- € aufgerufen wird. Eine Szene aus der römischen Geschichte zeigt die Arbeit von Achille Leonardi: Der Maler Guido Reni zeichnet hier das Bildnis der hübschen Beatrice Cenci vor ihrer Hinrichtung. (Limit 2.900,- €). Sammler der Schule von Barbizon wird das Werk von Constant Troyon interessieren, der als Erster die neue Naturanschauung dieser Schule auf das Tierstück übertrug und dessen Weidestück ab 3.300,- € zum Verkauf steht. Doch auch Sammler moderner Kunst kommen zum Zug: Hier ist der Traber vor dem Sulky von Otto Dill für 4.800,- € interessant, ein dynamisches Bild, das Kraft und Geschwindigkeit, in Öl gebannt, malerisch verewigt. Ähnlich vibrierend im Pinselduktus ist das farbfreudige Damenbildnis von Adolphe Joseph Monticelli, dessen Limit 2.900,- € beträgt.

Möbel, Lampen, Teppiche:
Neben Barock-, Biedermeier-, Louis-Philippe- und Gründerzeitmöbeln fallen vor allem einige außergewöhnliche Kleinmöbel des 19. Jahrhunderts ins Auge: ein Biedermeier-Wandelstuhl (Limit 250.- €), eine äußerst kunstvoll intarsierte Nähschatulle (Limit 850.- €), eine „Hochzeits“-Truhe mit hochwertiger Genremalerei (Limit 250.- €), ein excellent bemaltes Jagdtischchen (Limit 1500.- €, siehe Detail oben) und einige originale Bugholz-Möbel aus den Manufakturen von Kohn und Ungvar. Aus der Zeit des Barock beeindruckt vor allem ein kompakter, gut proportionierter Aufsatzschrank aus Eiche (Limit 1500.- €). Zum Mitbieten reizen die günstigen Limite einer klassizistischen Kommode mit feinen Intarsien (Limit 390.- €), einer Louis-Philippe-Spiegelkommode (o.L.), einer repäsentativen Jagdzimmer-Anrichte des Historismus (Limit 250.- €) und einer dreiteiligen Sitzgruppe in unrestauriertem Originalzustand aus der Zeit Napoleon III. (Limit 250.- €).

Glas, Sammlung böhmisches Ansichtenglas, Uhren:
Im Mittelpunkt der mit ca. 220 Positionen vertretenen Kategorie Glas steht eine Sammlung böhmischer Ansichtengläser. Sie umfasst insgesamt 87 Objekte (in 43 Positionen), die alle ohne Limit angeboten werden. An der Spitze des barockes Glases steht in dieser Auktion ein so genanntes Bandwurmglas des 16./17. Jahrhunderts (Lot 3197 – 1200,- €). Durch seine außergewöhnlich gute Erhaltung dürfte es sich um eine Rarität unter den historischen Gläsern handeln. Mit Gläsern vom 18. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts bietet sich dem Sammler nicht nur eine zeitlich, sondern ebenso stilistisch breite Auswahl. Das durch seine schillernden Grün- und Violetttöne sowie die oft verspielt-elegante Formgebung bestechende Jugendstilglas (u.a. Lötz, Kralik) findet sich ebenso darunter wie Glas französischer Herkunft (Lalique, Schneider, Edmond-Laurent, Etling, Daum). Unter den zahlreichen qualitativ hochwertigen Kaminuhren, Prunkpendulen und Taschenuhren begeistern dieses Mal besonders eine außergewöhnliche französische Picard-Uhr aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (Limit 4800.- €) und eine seltene goldene Sprungdeckeluhr von Glashütte aus den 1920er Jahren. Ein kleiner Geheimtipp ist die zierliche Art-Déco-Uhr „Speckwatch Swiss“ aus Silber (Limit 120.- €).

Silber, Kleinodien:
Höhepunkt der Auktion wird die Versteigerung eines monumentalen Silberbrunnens, einem einzigartigen Meisterwerk aus der Zeit um 1860, das der Augsburger Silberschmiedekunst zugeschrieben wird und mit einem Limit von 50 000.- € angesetzt ist. Aber auch aus dem Angebot der kleineren Silberobjekte lassen wieder zahlreiche Kostbarkeiten das Sammlerherz höher schlagen: eine Kristallglas-Prunkbowle (Limit 1900.- €) und ein Cloisonné-Kovsh (Limit 2500,- €) aus Russland; ein früher Historismus-Silberpokal aus der Berliner Manufaktur Franz Gustav David Vollgolds (Limit 1100.- €), eine Frankfurter Empire-Silberkanne aus der Werkstatt von Johann Heinrich Philipp Schott (Limit 2200,-) und eine barocke Wöchnerinnen-Terrine des Breslauer Meisters Gottfried Koriner (Limit 5200,- €). Insgesamt finden sich unter den weit mehr als 400 Stücken auch dieses Mal wieder Preziosen in der ganzen Bandbreite, vom fünfflammigen Prunk-Kandelaber für den großen Salon bis zum kleinen Kerzenleuchter für die gute Stube. Kleinodien - erlesene Arbeiten en miniature. Hier zu finden sind 2 fein gearbeitete Wachsbildnisse mit Darstellung eines preußischen Königs (Limit 550,-) und einer bayrischen Prinzessin (Limit 280,-), ein kleines Madonnenbild wohl aus dem 17. Jahrhundert (Limit 380,-) sowie eine russische Reiseikone aus dem 19. Jahrhundert. 2 qualitätvolle Pietra-Dura-Arbeiten, die in Italien um 1700 entstanden sind (Limit 550,-), ein barockes Miniaturbildnis eines Edelmannes mit günstigen 90,- € Limit und eine Modellkommode aus der Zeit des Empire (Limit 280,-) runden das hochwertige Angebot ab.

Skulpturen und Schmuck:
Im Angebot der Plastiken und Skulpturen spiegelt sich auch dieses Mal das gesamte Spektrum der Kunstgeschichte wider – von der barocken Heiligenfigur bis zur abstrakten Kunst der Moderne. Die herausragenden Stücke in kunsthistorischer Chronologie: die Holzskulptur einer Heiligen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, dem oberschwäbischen Bildhauer Martin Zürn zugeschrieben (Limit 5000,- €); eine süddeutsche Madonnenplastik aus dem 18. Jahrhundert (Limit 2900,- €); eine geschnitzte Schiffsfigur, die wohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts über die Meere segelte (Limit 950,-); die Jugendstilbüste „Fille de Boheme“ des berühmten französischen Bildhauers Emmanuel Villanis (Limit 1200,-); die „Kugelspielerin“ von Walther Schott aus dem Jahr 1898 (Limit 4200,- €); eine beeindruckende Gruppe kämpfender Wisente von Franz Iffland (Limit 1200,- €); Rodins „Baigneuse Zoubaloff“ aus der Gießerei Rudier (Limit 2200,- €); und schließlich eine abstrakte Bronzeplastik des rumänischen Bildhauers Peter Jecza. Unter den 550 Positionen Schmuck sind einige schöne Stücke aus der Zeit um 1900 zu finden. So u.a. Brillantringe und oben zu sehende Blütenbrosche mit Email und Brillanten. Im Auge behalten sollte man derzeit den schweren Goldschmuck, der auf Grund des anhaltend hohen und tendenziell steigenden Goldpreises interessant ist. Unter dem breit gefächerten Angebot finden sich auch diverse Designerstücke.

Porzellan & Keramik:
Mit ca. 650 Positionen erwartet den Porzellan-Sammler und –Liebhaber wieder ein umfangreiches Angebot an sowohl erschwinglichen wie auch musealen Objekten. Die Porzellane der Meissener Manufaktur sind wie gewohnt zeitlich breit gefächert vertreten. Unter dem frühen Meissen-Porzellan sind besonders die Figuren des Apoll und der Athene zu erwähnen, wobei gerade mit dem Apoll eine Rarität offeriert wird (beide Figuren Lot 2618, Limit 1900,- €). Die seltene Plastik des von Paul Reschke für einen „Indischen Festzug“ entworfenen Gnus mit Reiter (Lot 2437 – 1900,- €) ragt gemeinsam mit drei äußerst fein nach Caspar Netscher bzw. Balthasar Denner gemalten Bildern (Lot 2813 – 1500,- €, Lot 2814 – 1200,- € und Lot 2815 – 1200,- €) aus den Porzellanen der KPM Berlin hervor. Für Sammler von russischem Porzellan dürfte die berühmte suprematistische, von Malewitsch entworfene Teekanne von Interesse sein, die mit 250,- € ausgesprochen günstig limitiert ist (Lot 2251). Ein Highlight des frühen belgischen Porzellans wird mit einer exzellent bemalten Tournai-Dose versteigert (Lot 2554 – 2800,- €). Des Weiteren kommt ein breites Angebot an hochwertigen wie auch günstigen Servicen in dieser Auktion zum Aufruf (Meissen, Bing & Gröndahl, Nymphenburg, Ludwigsburg). Auch Thüringer Porzellane (Gotha, Volkstedt, Schney, Wallendorf), viele Ansichtentassen sowie zahlreiche figürliche Porzellane (Rosenthal, Hutschenreuther u.a.) finden sich in der gewohnten großen Auswahl.

Spielzeug:
Wieder sind zahlreiche Porzellankopf-Puppen im Angebot, darunter 3 Französinnen (Limite von 280,- bis 550,-), ein seltenes Kestner-Mädchen (Limit 550,-), sowie ein „Neuer Liebling“ mit Toddlerkörper und Gummihänden (Limit 450,-). Von den Gebrüdern Heubach stammt ein lachender Charakterjunge (Limit 850,-) mit modellierter Stirntolle aus der Zeit um 1912. Außerdem kommen wieder mehrere Käthe-Kruse-Puppen (Puppe I, Limit 950,-; Hampelchen, Limit 250,-) zum Aufruf, darunter eine Schaufensterfigur, diesmal leider ohne den dazugehörigen Kopf. Außergewöhnlich ist der frühe Steiff-Indianer von 1911 (Limit 800,-), der eine Original Expertise der Firma Steiff vorzuweisen hat. Eisenbahnfreunde können sich auf ein großes grünes Märklin-„Krokodil“ (Limit 900,-) freuen und Dampfmaschinenfans auf eine große selbstfahrende Lokomobile (Limit 800,-).

Varia, Grafik & Bücher, Metallarbeiten, Kleinodien:
Vom französischen LL-Radio über verschiedene Musikinstrumente, ungewöhnliche und kuriose Schreibzeuge, 2 hochwertige Spieluhren bis hin zu einer Steinschlossbüchse aus dem 18. Jahrhundert und einem St.-Petersburger Bebut von 1910 reicht das 135 Katalognummern umfassende Angebot der Rubrik Varia. 105 Pos. Grafik: Darunter sind namhafte Künstler wie Joseph Beuys; Arno Breker; Albert Brendl; .N. Chodowiecki; Fritz Cremer; Salvador Dali; Otto Dill; Otto Dix; Ernst Fuchs; Franz Gräßel; Arthur Kampf; Henry Moore; Hanns Oehme; A.R. Penck; Kurt Querner; Rizzi; Peter Sylvester; Otto Ubbelohde; Heinrich Vogeler bis hin zu Andy Warhol. Russische Karikaturen und seltene frühe Landkarten runden das facettenreiche Angebot ab. Unter den Büchern des 18. & 19. Jh. finden sich u. a. die Kirchenordnung Herzog Joh. Casimirs, mehrere botanische Werke (darunter die Flora von Deutschland in 31 Bänden), einige Werke zur Heraldik (teils mit Handmalerei), Postkartenkonvolute, eine ungewöhnliche Mappe mit farbigen Lithos zu Reitunfällen und diverse historische Abhandlungen. 2 niederländische Tabatieren, die wohl aus dem 18. Jahrhundert stammen (Limit 250,-/360,-),ein Nürnberger Reliefteller (wohl 17. Jh.), 2 russische Leuchterpaare aus dem 19. Jahrhundert (Limit 280/390,-), zahlreiche WMF-Arbeiten mit Limiten von 40,- bis 290,- €, viele interessante Jugendstil-Objekte sowie ein großes Tee- und Kaffeeset von Kallmeyer und Harjes (Limit 650,-) stehen in der Kategorie Metallarbeiten zum Verkauf.

 
 
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