Verlust und Wiederkehr - Ausstellung Alte Nationalgalerie Berlin

Verlust und Wiederkehr
Verlorene und zurückgewonnene Werke der Nationalgalerie

Kabinett-Ausstellung in der Alten Nationalgalerie vom 10. Dezember 2010 bis 6. März 2011

Weit über 800 Werke sind im Ergebnis des Zweiten Weltkriegs aus der Sammlung der Nationalgalerie verloren gegangen. Fast 600 Gemälde davon stammten aus dem 19. Jahrhundert - das entspricht etwa einem Drittel des heutigen Bestandes der Alten Nationalgalerie.

In der jüngeren Vergangenheit, vor allem seit Beginn der 1990er Jahre, tauchten bis dahin als unauffindbar geltende Kunstwerke überraschend aus Privatbesitz auf und konnten für die Nationalgalerie zurückgewonnen werden. Unter diesen „Rückkehrern“, die meist über den Kunsthandel vermittelt wurden, waren Meisterwerke von Ferdinand Waldmüller, Johann Erdmann Hummel, Julius Hübner und Carl Blechen. Eine Auswahl von etwa 20 jahrzehntelang verschollenen Werken wird nun in einer Kabinett-Ausstellung in der Alten Nationalgalerie gezeigt, ergänzt durch Dokumente und historische Fotos, die das Schicksal der Nationalgalerie und ihrer Kunstwerke in der Kriegs- und Nachkriegszeit anschaulich belegen.

Sämtliche ausgestellten Gemälde zählen zum Vorkriegsbestand der Sammlung der Nationalgalerie. Sie waren zum Schutz vor kriegsbedingten Einwirkungen an verschiedensten Orten in und um Berlin ausgelagert worden und sind dort verschwunden. Jedes Bild hat eine eigene Geschichte wechselnder Besitzer und Standorte, die fast immer im Verborgenen bleibt. Sowohl die Umstände des Verschwindens der Werke 1945 aus ihren letzten Bergungsorten - meist die Flaktürme Zoo und Friedrichshain – als auch die jeweiligen Besitzer, damals wie heute, bleiben häufig unbekannt oder möchten unbekannt bleiben. Stets aus privater Hand kehrten die Werke mehr als sechs Jahrzehnte nach ihrem fast spurlosen Verschwinden wieder in die Sammlung zurück.

In den vergangenen zehn Jahren sind deutlich mehr Werke in die Nationalgalerie zurückgekehrt als in den Jahrzehnten davor. Dabei waren schnelles und umsichtiges Agieren der Kustoden der Sammlung wie auch des Justiziariates der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie die Kooperationsbereitschaft des Kunsthandels und der involvierten Privatpersonen eine ganz wesentliche Voraussetzung.

So führte auch die Rückerwerbung im Frühjahr 2010 des bedeutenden Ausstellungsbildes von Wilhelm Ahlborn „Blick auf Florenz“ zum Erfolg. Ahlborns Gemälde zählt zu den qualitätvollen Landschaftsgemälden der 1830er Jahre. Es hing in der Nationalgalerie neben Gemälden von Karl Friedrich Schinkel. Das Bild war einst von Joachim Heinrich Wagener, dem Begründer der Nationalgalerie, erworben worden. Ab 1934 befand es sich als Leihgabe der Nationalgalerie in der Reichskanzlei. Seit Kriegsende war es verschollen und tauchte 2009 im Berliner Kunsthandel auf. Für die Nationalgalerie ist es ein Glücksfall, daß dieses Werk zurückgewonnen werden konnte. Es wird in der Ausstellung „Verlust und Wiederkehr“ nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und danach dauerhaft im Schinkel-Saal der Alten Nationalgalerie zu sehen sein.

Museumsinsel Berlin
Nationalgalerie
Alte Nationalgalerie
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