Spektakuläre Wiederentdeckung eines frühen Gemäldes von de Goya

Herbst-Auktionen bei Koller Zürich
17. bis 22. September 2012

In der Woche vom 17. bis 22. September 2012 versteigert Koller Auktionen Alte Kunst, bedeutende Möbel und Kunstgewerbe, Schmuck, Armbanduhren sowie seltene Handschriften und Bücher. In seiner Auktion für Altmeister bringt das Auktionshaus ein seit über 80 Jahren verschollenes, nun wiederentdecktes Goya-Werk zur Versteigerung. „Lot und seine Töchter“, so der Titel, ist eines der wenigen eigenhändigen Werke des spanischen Meisters, die in den letzten 20 Jahren versteigert wurden, und das wohl bedeutendste Frühwerk dieses Zeitraumes. Vor der Auktion ist das Gemälde vom 8. bis 15. September in der Ausstellung an der Hardturmstrasse 102 zu sehen. Hochstehend ist das Angebot auch in den Bereichen Möbel - mit einer Schreibkommode des Neuwieder Meisters Barthel - und Schmuck. Die Auktion für Bücher und Autographen besticht durch frühe Inkunabeln besten Zustandes. 

Möbel und Dekorationen 20. September 2012

Blumenintarsien aus Neuwied

Am 20. September versteigert Koller über 300 Möbel und Einrichtungsgegenstände vom 17. bis 20. Jahrhundert. Besonderes Highlight ist die ca. 1770 von Johann Georg Barthel aus Neuwied geschaffene Schreibkommode mit Blumenintarsien (Lot 1061, Schätzung 280 000 / 480 000). Der Einfluss des berühmten Abraham Roentgen ist deutlich in der Gestaltung und Marketerie zu erkennen.
Von herausragender Qualität ist das Kommoden-Paar von Giuseppe Maggiolini, der wohl berühmteste italienische Ebenist des 18. Jahrhunderts (Lot 1218, Schätzung CHF 240 000 / 360 000). Die Motive der Einlegearbeit - insbesondere das „Allsehende Auge“ - weisen auf die Verbindung des Auftraggebers Giuseppe Grassi zur Freimaurerloge hin.
Aus der Toscana stammt das prächtige Kabinett mit „Pietra Dura“-Dekorationen (Lot 1008, Schätzung CHF 100 000 / 150 000). Möbel mit Verzierungen aus bunten, geschliffenen und polierten Steinen waren während der italienischen Renaissance ausserordentlich beliebt; bereits ab ca. 1580 gaben die Medici solche Einrichtungs- und Schmuckgegenstände bei hochspezialisierten florentinischen Werkstätten in Auftrag.

 

Gemälde Alter Meister

21. September 2012

Als Haupt-Los der Altmeister-Auktion von Koller in Zürich wird am 21. September ein Frühwerk des bedeutenden spanischen Malers Francisco de Goya versteigert (Lot 3034). Das 91,5x125 cm grosse Gemälde stellt die biblische Szene „Lot und seine Töchter“ dar. Der Himmel ist rot gefärbt von den Flammen des hinter den Bäumen im Tal brennenden Sodom. Datiert wird das Werk in der Literatur über den spanischen Malerheroen meistens in die zweite Hälfte der 1770er Jahre. Der 1746 geborene Goya war 1771 von seiner Italienreise nach Spanien zurückgekehrt, wo er sich u.a. mit Aufträgen für Kirchen und Klöster beschäftigte und ab 1776 Wandteppiche für die Ausschmückung der königlichen Paläste El Pardo und El Escorial zu entwerfen begann.
Seit 80 Jahren verschollen
Das nun bei Koller präsentierte Gemälde gehörte bis in die 1920er Jahre zu einer Privatsammlung in Bilbao und wurde einem Sammler verkauft, in dessen Familie es sich bis heute unerkannt befunden hatte. Jetzt wurde es bei der Sichtung des Nachlasses als das seit über 80 Jahren verschollene Werk Goyas wiederentdeckt. Die Versteigerung dieses Gemäldes kommt einer Sensation gleich, wurden in den letzten 20 Jahren doch keine zehn eigenhändigen Werke des berühmten Spaniers weltweit auf Auktionen angeboten. Ein frühes Werk Goyas dieser Bedeutung kam im genannten Zeitraum noch nie zur Versteigerung.

Van Cleves Antwerpener Renaissance und Berninis römischer Barock

Das seit über 100 Jahren zur gleichen Sammlung gehörende und seither nie auf dem Kunstmarkt angebotene Gemälde „Christus und Johannes als Kinder, einander umarmend“ wird ebenfalls in der Altmeister-Auktion vom 21. September präsentiert (Lot 3013, Schätzung CHF 220 000 / 280 000). Das auf Holz gemalte Bild, dessen Motiv der beiden sich küssenden Kinder auf Leonardo da Vinci zurückgeht, wird heute als Werk des Antwerpener Meisters Joos van Cleve anerkannt, der sich Anfang des 16. Jahrhunderts intensiv mit dem berühmten da Vinci befasste. Dieses Gemälde mit seinem an römische Grotesken erinnernden Rahmenwerk ist ein meisterhaftes Beispiel für die Kunst der von Italien beeinflussten, nördlichen Renaissance.
Ebenso berühmt wie de Goya ist der Maler, Bildhauer und Architekt Gian Lorenzo Bernini, der in Rom unter Papst Urban VIII. den Barock zur Vollendung brachte. Von ihm stammt „Die Verspottung Christi“ (Lot 3031, Schätzung CHF 300 000 / 400 000), eines der wenigen grossformatigen Gemälde des italienischen Meisters, von dem vorwiegend kleine Selbstportraits bekannt sind.

 

Gemälde des 19. Jh.

21. September 2012

Seit vielen Jahren vermittelt Koller in Auktionen erfolgreich wichtige Werke des Russen Ivan Aivazovsky, einer der wichtigsten Künstler des 19. Jahrhunderts. 1856 entstand das Gemälde einer weiten Landschaft mit Siedlern, das ein privater Sammler in den 70er Jahren in einem kleinen Antiquitäten-Geschäft an der Côte d’Azur entdeckte, wohin sich viele Aristokraten aus Russland im Zuge der russischen Revolution abgesetzt hatten (Lot 3212, Schätzung CHF 450 000 / 700 000).

 

Bücher und Autographen 22. September 2012

Erneut Schedel’sche Weltchronik

Koller erzielte im Juni 2010 bei der Versteigerung der Bibliothek von Emanuel Stickelberger mit der Schedel’schen Welchronik einen beachtlichen Erfolg; nun wird am 22. September ein weiteres Exemplar des „Liber chronicarum“ von Hartmann Schedel aus dem Jahr 1493 präsentiert. Besonders erwähnenswert sind hierbei die beiden doppelblattgrossen Welt- und Deutschlandkarten wie auch die zahlreichen Standansichten, welche die ersten authentischen Darstellungen deutscher und europäischer Städe zeigen (Lot 208, Schätzung CHF 45 000 / 50 000).
Ferner wartet die Auktion mit einem sehr schönen Gebetsbuch mit fünf ganzseitigen Bildminiaturen auf, das ca. 1490 in Rouen im Atelier des Robert Boyvin entstand und seit dem 17. Jahrhundert im Besitz der Familie Cauchois in Bourgtheroulde war (Lot 160, 30 000 / 40 000), und mit einem Werk von William Hamilton über die Vulkane Siziliens („Observations on the Volcanos of the two Sicilies“). Die erste Ausgabe des berühmten Buches besitzt 59 kolorierte Kupfertafeln mit prächtigen Veduten von der Gegend um Neapel sowie des Ausbruches des Vesuvs und erschien 1776-1779 in Neapel (Lot 372, Schätzung CHF 30 000 / 40 000).

 

Alte Zeichnungen und Grafiken

21. September 2012

Schöne Lots aus dem 16. Jahrhundert
Im Bereich der Zeichnungen und der alten Graphik stechen folgende Highlights heraus: Zum einen Lot 3542, eine gravierte Elfenbeintafel mit dem Motiv des Martyriums des heiligen Laurenzius aus dem Jahr 1585, geschaffen von Antonio Spano, für CHF 8 000 bis 12 000. Gleich hoch liegt die Schätzung von Lot 3427, einem aquarellierten, mit brauner und schwarzer Feder schön kolorierten Studienblatt mit zahlreichen Kleintieren aus Deutschland, gefertigt ca. 1600. Etwas tiefer liegt die Schätzung bei Lot 3406. Die rund 24 cm hohe Rötel-Zeichnung aus Parma aus dem 16. Jahrhundert mit dem Motiv eines Puttos wird auf CHF 5 000 bis 7 000 geschätzt.

 


Schmuck und Armbanduhren 18. September 2012


Zwei Mal über 5 Karat und viel signierter Schmuck

Schmuck von Lalaounis, Cartier, Ponte Vecchio Gioielli, Van Cleef & Arples, Bucherer, Dior und weiteren renommierten Häusern sowie eine Sammlung von Dosen und Etuis kommt am 18. September zur Versteigerung. Von den Highlights seien hier die vier Top-Lots erwähnt:
Lot 2140, der zwischen CHF 100 000 und 150 000 geschätzte 4,3 cm grosse Diamant-Anhänger. Er besteht aus einem tropfenförmigen Diamanten von 5,01 ct. in der Mitte, der von zwei Reihen mit je 40 und 30 Brillanten à ca. 0,70 ct. umgeben und einem ebenfalls mit rund 60 kleineren Brillanten besetzten Masche gekrönt ist. Höher geschätzt ist Lot 2170. Ein Diamant-Ring mit einem Brillanten von 5,01 ct. und einer mit zahlreichen Brillanten von ca. 0,2 ct. besetzten Ringschulter. Für den Ring ist mit einem Verkaufswert von CHF 140 000 bis 200 000 zu rechnen. Ähnlich ist auch der Fancy-Diamant- Ring von Ziegler-Ardessi. Er wird auf CHF 70 000 bis 100 000 geschätzt (Lot 2084). Von bestechender Eleganz ist Lot 2210. Ein rotes “Y“-Collier in Form einer Schlange von Zendrini mit Email und Diamanten, das zwischen CHF 15 000 und 20 000 geschätzt ist.
Klassische Herrenarmbanduhren
Umfangreich ist auch das Uhrenangebot. Bei den Herrenarmbanduhren gelangt mit Lot 2329 eine Automatic von Breguet aus den 1990er Jahren mit ewigem Kalender und Mondphase zwischen CHF 18 000 und 28 000 in die Auktion. Ebenso klassisch ist die Rolex-Chronograph mit dreifachem Kalender aus den 1980er-Jahren für CHF 22 000 bis 28 000 (Lot 2323) sowie die IWC Portugieser aus dem Jahre 2003 für CHF 18 000 bis 28 000 (Lot 2337). Die Diamant-Damenarmbanduhr Panther von Cartier aus den 1980er Jahren wird auf CHF 18 000 bis 28 000 geschätzt (Lot 2300).


Über Koller Auktionen
Koller ist das grösste Schweizer und ein führendes europäisches Auktionshaus. Mit einem spezialisierten Team von rund 60 Mitarbeitenden veranstaltet Koller Auktionen in Zürich und Genf. Spezialgebiete sind Gemälde alter Meister und des 19. Jahrhunderts, Schweizer Kunst, moderne- und zeitgenössische Kunst, Graphik und Zeichnungen, Luxusmöbel und Einrichtungsgegenstände, Schmuck und Armbanduhren, Silber, Porzellan, Teppiche, Design, Art Deco und Art Nouveau, asiatische und afrikanische Kunst, Bücher und Autographen sowie Wein. Als einziges grosses
Auktionshaus in Familienbesitz steht Koller für professionellen Service, persönlichen Kontakt und herausragende Ergebnisse. Mit acht über die Welt verteilten Repräsentanten und Büros in München, Düsseldorf, London, Paris, Moskau, Shanghai und Sydney, der Mitgliedschaft bei den “International Auctioneers“, einem Zusammenschluss von acht Auktionshäusern, und seiner Präsenz in wichtigen Publikationen und im Internet vereinigt Koller die Vorteile eines international tätigen Auktionshauses mit Schweizer Effizienz und Verlässlichkeit.

 
 
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