Lebhafte Auktionen für Alte Meister und Antiquitäten

Auktionsnachbericht

Auktionen in Zürich: 18. – 22. September 2017

Lebhafte Auktionen für Alte Meister und Antiquitäten bei Koller

Die Auktionswoche für alte Kunst bei Koller in Zürich verzeichnete beindruckende Resultate. Das Angebot sorgte für eine aktive Beteiligung der Bieterinnen und Bieter. Sowohl für bildende als auch für angewandte Kunst gingen Objekte von Renaissance bis ins 19. Jahrhundert erst im sechsstelligen Bereich in neuen Besitz. „Trotz Höhenflug der modernen und zeitgenössischen Kunst, wurde in dieser Auktionsserie ein anhaltendes, gar anziehendes Interesse an Kunst vergangener Jahrhunderte offensichtlich“, sagt Cyril Koller, Präsident von Koller Auktionen. „Die Gebote lagen insbesondere für qualitativ hochwertige Objekte aus Privatsammlungen hoch.”

 

Highlights der Möbelauktion

Die Möbelauktion offerierte eine norditalienische, vielfarbig bemalte Rokoko-Kommode, die für eindrückliche CHF 408 500 in neuen Besitz ging. Die Kommode aus einer italienischen Privatsammlung zeichnete sich nicht nur durch ihren exzellenten Zustand aus, sondern kann auch als eines der qualitätsvollsten Objekte ihrer Art gelten. Aus dem speziell kuratierten Bereich “von Barock bis Belle Époque“ stachen schliesslich zwei Lose hervor: Das Paar italienischer neoklassizistischer Marmor-Vasen nach einem Modell von Giovanni Battista Piranesi brachte es auf einen Gegenwert von CHF 132 500 und der Pierre Roussel zugeschriebene Louis-XV-Damen-Schreibtisch mit Marqueterie auf 101 300 Schweizer Franken.

 

Russisches Silber - Grosses Interesse an Zarenkovshs

Mit einem Gesamtwert von 375 000 Schweizer Franken war auch die Versteigerung der Sammlung F.F. Uthemann von wichtigem russischen Silber sehr erfolgreich. Die Sammlung, die anlässlich der Silberauktion vom 21. September veräussert wurde, enthielt 11 Silberobjekte aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, darunter Auftragsarbeiten der Zaren. 
Die Top-Lose darunter waren zwei Geschenkskovshs aus dem 17. Jahrhundert, welche die russischen Zaren ihren Untertanen als Dank für ihre loyalen Dienste überreichten. Einer davon von Alexander von Russland und der andere von Ivan V und Peter dem Grossen. Kovshs dieser Art sind äusserst rar, auf dem Kunstmarkt praktisch nicht erhältlich und ausserhalb von Museen fast nicht vorzufinden, weshalb sie für über das Vierfache ihrer Schätzung bei für CHF 164 900 und 152 900 verkauft wurden. 

  

Eines der seltenen Porträts des von Caravaggio inspirierten niederländischen Meisters, Dirck van Baburen, konnte anlässlich der Auktion für Gemälde Alter Meister am 22. September bei über einer halben Million Schweizer Franken zugeschlagen werden. Der Künstler schuf das Porträt eines Geigenspielers während einer kurzen und faszinierenden Periode der niederländischen Malerei. Er war Teil einer von 1621 – 1626 dauernden Künstler-Bewegung in Utrecht, dessen Mitglieder im Anschluss an eine Studienreise nach Rom den dramatischen Stil Caravaggios (1571 – 1610) übernahmen. Die Werke dieser sogenannten “Utrechter Caravaggisti“ sind an ihrem Chiaroscuro-Effekt mit beleuchteten Objekten vor dunklem, monochromem Hintergrund zu erkennen. Da van Baburen bereits mit dreissig Jahren starb, sind nur wenige Gemälde von ihm bekannt, weshalb umso aktiver und lebendiger für das kürzlich wiederentdeckte Gemälde geboten wurde.

Ein wichtiges Werk des russischen Malers Ivan Konstantinovich Aivazovsky erzielte ebenso über eine halbe Million Schweizer Franken. “Bewegte Meeransicht mit steiler Küste bei Sonnenuntergang“ (1883) dokumentiert Aivazovsky’s meisterlichen Pinselstrich und sein Gespür für Effekte. Dies bewog mehrere Kenner zu Geboten, wobei das letzte bei CHF 618 500 zu stehen kam. Ein weiteres Highlight der Auktion war eine charmante Genreszene aus dem 19. Jh. von Carl Spitzweg. Das kleinformatige, nur 30 x 14 cm grosse, jedoch sehr typische Bild erreichte einen Gegenwert von CHF 300 500 (Lot 3218).

 

 
 
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